Wahlkreise in der Weimarer Republik

Das Reich war in 35 Wahlkreise eingeteilt. In der Regel reichten eine Partei in jedem Wahlkreis eine Liste („Kreiswahlvorschlag“) ein. In jedem Kreiswahlvorschlag waren ein Vertrauensmann und dessen Stellvertreter zu benennen. Der Vertrauensmann oder sein Stellvertreter konnte erklären, dass die Reststimmen des Kreiswahlvorschlags einem Reichswahlvorschlag zuzurechnen seien („Anschlusserklärung“). Üblicherweise stellte jede Partei einen Reichswahlvorschlag auf und alle Kreiswahlvorschläge der Partei wurden diesem angeschlossen. Es war aber auch möglich, Kreiswahlvorschläge verschiedener Parteien demselben Reichswahlvorschlag anzuschließen. So waren z. B. bei der Reichstagswahl im März 1933 die Kreiswahlvorschläge der DStP dem Reichswahlvorschlag der SPD angeschlossen, die im Gegenzug DStP-Bewerber auf ihrem Reichswahlvorschlag platziert hatte.

Die 35 Wahlkreise waren zu 16 Wahlkreisverbänden zusammengefasst, die mit einer Ausnahme jeweils zwei oder drei Wahlkreise umfassten. Kreiswahlvorschläge für Wahlkreise desselben Wahlkreisverbandes konnten durch gegenseitige Erklärungen der Vertrauenspersonen miteinander verbunden werden („Verbindungserklärung“). Eine Verbindung war nur zwischen Kreiswahlvorschlägen möglich, die entweder alle keinem oder alle demselben Reichswahlvorschlag angeschlossen waren.

In vielen Verhältniswahlsystemen steht die Zahl der zu vergebenen Mandate vorher fest. Das Weimarer System ging jedoch nach der sogenannten automatischen Methode vor. Grundsätzlich erhielt eine Partei für jeweils 60.000 Stimmen ein Mandat. Folglich hing die Gesamtzahl der Mandate davon ab, wie viele Stimmen insgesamt abgegeben wurden. Bei einem Anwachsen der Wahlbevölkerung oder einer höheren Wahlbeteiligung gab es einen größeren Reichstag.

Alexander Altenhof (KaterBegemot) - Quellen und Arbeitshilfen: - Statistische Jahrbücher für das Deutsche Reich, Jahrgänge 1920 bis 1934 (hier online abrufbar). - Heinz Höhne: Die Machtergreifung, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1983, S. 39 - Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik, Oldenbourg Wissensch. Vlg, München 2002, S. 308. - Christian Zentner (Hrsg.): Der grosse Bildatlas zur Weltgeschichte, Paul List Verlag, Remseck bei Stuttgart 1985, S.520. - Manfred Scheuch: Atlas zur Zeitgeschichte. Europa im 20. Jahrhundert, Weltbild Verlag, Leipzig 2004, S. 15. - Hans Ulrich Rudolf u. Vadim Oswalt (Hrsg.): Perthes Atlas Geschichte, Klett-Perthes Verlag, Gotha 2006, S. 317. CC-BY-SA 3.0

Alexander Altenhof (KaterBegemot) – Quellen und Arbeitshilfen: – Statistische Jahrbücher für das Deutsche Reich, Jahrgänge 1920 bis 1934 (hier online abrufbar). – Heinz Höhne: Die Machtergreifung, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1983, S. 39 – Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik, Oldenbourg Wissensch. Vlg, München 2002, S. 308. – Christian Zentner (Hrsg.): Der grosse Bildatlas zur Weltgeschichte, Paul List Verlag, Remseck bei Stuttgart 1985, S.520. – Manfred Scheuch: Atlas zur Zeitgeschichte. Europa im 20. Jahrhundert, Weltbild Verlag, Leipzig 2004, S. 15. – Hans Ulrich Rudolf u. Vadim Oswalt (Hrsg.): Perthes Atlas Geschichte, Klett-Perthes Verlag, Gotha 2006, S. 317. CC-BY-SA 3.0

Es fällt auf, dass die Wahlkreise sich nur teilweise an den Ländergrenzen festmachen lassen:

Länder in der Weimarer Republik. Korny78 | de.wikipedia | CC BY-SA 3.0.

Länder in der Weimarer Republik 1925. Korny78 | de.wikipedia | CC BY-SA 3.0.

Weiterführende Informationen

Wikipedia

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Jan Schuster ist studierter Germanist und Politologe und arbeitet seit über 8 Jahren für verschiedene Firmen im Online Marketing. Die Sammlung von Wahlplakaten sind ein schönes Hobby und das Resultat ist diese Webseite. Ich hoffe, dass Sie Ihnen gefällt!