Nachdem die bayerische Organisation des Zentrums bereits während des Kaiserreichs eine Sonderrolle gespielt hatte, gründeten führende Mitglieder des bayerischen Zentrums um Georg Heim im November 1918 in Regensburg die Bayerische Volkspartei (BVP) als bayerischen Arm des politischen Katholizismus. Ausschlaggebend war zum einen die Betonung des Föderalismus im Gegensatz zu dem unter Matthias Erzbergers (Zentrum) Einfluss deutlich unitarischer eingestellten Zentrum, zum anderen die auch in der Einschätzung der Novemberrevolution deutlich konservativere Einstellung. Die BVP vertrat aber vor allem die Interessen des Besitzbürgertums und von Teilen der Industrie.
Die BVP war von 1919 bis 1933 die stärkste Partei in Bayern und in allen Landesregierungen vertreten. Sie stellte dreimal den Ministerpräsidenten. Die BVP versuchte, die SPD in der bayerischen Politik auszugrenzen; ihr rechter Rand zeigte deutliche Sympathien mit anti-republikanischen Bestrebungen.
Heinrich Himmler, der seit 1919 Mitglied in der BVP war, trat im Jahr 1923 aus der Partei aus, um sich später der NSDAP anzuschließen.
Wahlplakate der Bayerischen Volkspartei
Weiterführende Informationen:
Parteien in der Weimarer Republik |
|
---|---|
Linke Parteien | SPD, KPD, USPD, Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) |
Christlich-konservative Parteien | Zentrum, CSVd |
Liberale Parteien | DDP, DVP, DStP, Radikaldemokratische Partei (RDP), Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes (WP) |
Regionale und ländliche Parteien | BVP, DHP, Bayrischer Bauernbund (BB), Landbund, Sächsisches Landvolk, Deutsche Bauernpartei, Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei |
Reaktionäre und völkische Parteien | DNVP, NSDAP, DVFP, Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung (VRP) |
Über diese Webseite
Jan Schuster ist studierter Germanist und Politologe und arbeitet seit über 8 Jahren für verschiedene Firmen im Online Marketing. Die Sammlung von Wahlplakaten sind ein schönes Hobby und das Resultat ist diese Webseite. Ich hoffe, dass Sie Ihnen gefällt!