Deutsche Volkspartei (DVP)

Die Deutsche Volkspartei (DVP) war eine nationalliberale Partei der Weimarer Republik, die 1918 die Nachfolge der Nationalliberalen Partei antrat. Bekannte Politiker waren die Außenminister und Friedensnobelpreisträger Gustav Stresemann und Julius Curtius. Bis auf 1921/22 war die DVP von 1920 bis 1931 durchgängig in den Weimarer Reichsregierungen vertreten, obwohl sie zunächst die Weimarer Verfassung ablehnte. Dies lag vor allem an Gustav Stresemanns der zwar Monarchist war, aber eine Rückkehr zur Monarchie über einen Putsch mit anschließendem Bürgerkrieg entschieden ablehnte.

Zunächst hatte die Mitarbeit am Aufbau der Republik trotz ihrer Ablehnung einigen Erfolg: Die Volkspartei kritisierte den Versailler Vertrag und die mit ihm verbundenen gewaltigen Belastungen ebenso wie die Steuerpolitik von Matthias Erzberger (Zentrum). Im Gegensatz zur Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) war sie aber nicht destruktiv gegen die Republik gerichtet, sondern verband ihre Kritik mit systemkonformen Reformvorschlägen. Allerdings spielte die Partei wie ihr Vorsitzender Stresemann während des Kapp-Putsches eine wenig republikfreundliche Rolle.

Bereits in den 1920er Jahren gab es eine interne Opposition gegen Stresemann, vor allem um den Großindustriellen Hugo Stinnes. Sie strebte eine wesentlich engere Kooperation mit der DNVP an, konnten sich angesichts der Konsolidierung von Partei und Republik aber zunächst nicht durchsetzen. Nach dem Tode Stresemanns im Oktober 1929 tendierte die DVP stärker nach rechts. In Thüringen beteiligte sie sich beispielsweise an der ersten Landesregierung mit NSDAP-Beteiligung. Allerdings konnte die DVP der Wählerwanderung hin zur NSDAP kaum etwas entgegen setzen. Die Wahlergebnisse ab 1930 waren vernichtend.

Wahlplakate der DVP

Wahlergebnisse der DVP

Reichtagswahlen Stimmen Stimmen (in %) Änderung Sitze Änderung
Reichstagswahl 1919 1.345.638 4,4 % 19
Reichstagswahl 1920 3.611.286 13,9 % +9,7 % 62 +43
Reichstagswahl 1924 (Mai) 2.694.381 9,2 % −4,7 % 45 −17
Reichstagswahl 1924 (Dezember) 3.049.064 10,1 % +0,9 % 51 +6
Reichstagswahl 1928 2.679.703 8,7 % −1,4 % 45 −6
Reichstagswahl 1930 1.577.365 4,5 % −4,2 % 30 −15
Reichstagswahl 1932 (Juli) 436.002 1,2 % −3,3 % 7 −23
Reichstagswahl 1932 (November) 660.889 1,9 % +0,7 % 11 +4
Reichstagswahl 1933 432.312 1,1 % −0,8 % 2 −9

Weiterführende Informationen:

Wikipedia

Parteien in der Weimarer Republik

Linke Parteien SPD, KPD, USPDSozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
Christlich-konservative Parteien Zentrum, CSVd
Liberale Parteien DDP, DVP, DStP, Radikaldemokratische Partei (RDP), Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes (WP)
Regionale und ländliche Parteien BVP, DHP, Bayrischer Bauernbund (BB), Landbund, Sächsisches Landvolk, Deutsche Bauernpartei, Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei
Reaktionäre und völkische Parteien DNVP, NSDAP, DVFP, Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung (VRP)

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Jan Schuster ist studierter Germanist und Politologe und arbeitet seit über 8 Jahren für verschiedene Firmen im Online Marketing. Die Sammlung von Wahlplakaten sind ein schönes Hobby und das Resultat ist diese Webseite. Ich hoffe, dass Sie Ihnen gefällt!