Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)

Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) war eine sozialistische Partei, die zwischen 1917 und 1931 aktiv war.

Die im April 1917 im Volkshaus zum Mohren in Gotha gegründete USPD knüpfte programmatisch und personell in erster Linie an die ehemalige zentristische Mehrheitsströmung der SPD an, die sich durch die neue Partei organisatorisch verselbständigte. Von 1917 bis 1920 war die USPD Massenpartei und löste in Zentren der Sozialdemokratie wie Berlin und Leipzig die SPD als Mehrheitspartei der Arbeiterbewegung ab.

Die vordergründige Ursache für die Gründung der USPD war die Revision zentraler Beschlüsse und Dispositionen der Vorkriegs-SPD durch Parteivorstand und Reichstagsfraktion, die im August 1914 begonnen hatte. Die 1916 von der rechten Mehrheit im Parteivorstand eskalierte Disziplinierungspolitik gegenüber der Parteilinken führte im Frühjahr 1917 zur Gründung einer eigenständigen Organisation der Opposition. Vertreter der neuen Partei spielten während der Massenstreiks im April 1917 und im Januar 1918 eine bedeutende Rolle.

Im Zuge der Novemberrevolution ging der USPD-Vorstand – gegen den Widerstand Karl Liebknechts und Georg Ledebours – am 10. November 1918 auf das Angebot der SPD-Führung, gemeinsam mit ihr eine Regierung zu bilden, ein und trug so maßgeblich zur Etablierung des Rates der Volksbeauftragten und der nachfolgenden Überleitung der Revolution in „geordnete“ Bahnen bei. Das am gleichen Tag geschlossene Ebert-Groener-Bündnis war der USPD-Führung nicht bekannt. Mit dessen Auswirkungen konfrontiert, zogen sich die USPD-Vertreter am 29. Dezember 1918 aus dem Rat der Volksbeauftragten zurück. Am gleichen Tag beendete der Spartakusbund seine organisatorischen Beziehungen zur USPD und bildete zusammen mit anderen linken Gruppen zur Jahreswende die Kommunistische Partei Deutschlands. 1919 verlor die USPD ihre im Rahmen der Revolution erlangten Machtpositionen – so hatte sie mit Kurt Eisner den bayerischen Ministerpräsidenten – großenteils wieder. Die USPD-Regierung des Freistaats Sachsen-Gotha wurde, obwohl durch eine Mehrheit der Landtagsabgeordneten gestützt, im April 1920 durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert abgesetzt.

Zwischen 1920 und 1922 zerbrach die von Anfang an heterogene Partei an den Widersprüchen ihrer politisch-programmatischen Konzeption. Nach monatelangen erbitterten Flügelkämpfen besiegelte schließlich der Parteitag in Halle im Oktober 1920 die Spaltung der USPD. Der linke Flügel agierte danach kurzzeitig als USPD (Linke) und schloss sich sodann mit der KPD zusammen. Der rechte Flügel reklamierte die Bezeichnung USPD weiterhin für sich und betrieb seit dem Sommer 1921 mehrheitlich die Wiedervereinigung mit der SPD, die 1922 vollzogen wurde.

Ein kleiner Rest der USPD-Mitglieder hielt die nach 1922 allerdings bedeutungslose Partei unter der Führung Theodor Liebknechts noch bis 1931 aufrecht und stieß dann zur Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die mit der KPD eine Wahlgemeinschaft bildete.

Wahlplakate der USPD

Wahlergebnisse der USPD

Reichtagswahlen Stimmen Stimmen (in %) Änderung Sitze Änderung
Reichstagswahl 1919 2.317.290 7,6 % 22
Reichstagswahl 1920 4.897.401 18,8 % +11,2 % 81 +59
Reichstagswahl 1924 (Mai) 235.145 0,8 % −18,0 % −81
Reichstagswahl 1924 (Dezember) 98.842 0,3 % −0,5 %
Reichstagswahl 1928 20.815 0,1 % −0,2 %
Reichstagswahl 1930 11.690 0,0 % −0,1 %

Weiterführende Informationen:

Wikipedia

Parteien in der Weimarer Republik

Linke Parteien SPD, KPD, USPDSozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
Christlich-konservative Parteien Zentrum, CSVd
Liberale Parteien DDP, DVP, DStP, Radikaldemokratische Partei (RDP), Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes (WP)
Regionale und ländliche Parteien BVP, DHP, Bayrischer Bauernbund (BB), Landbund, Sächsisches Landvolk, Deutsche Bauernpartei, Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei
Reaktionäre und völkische Parteien DNVP, NSDAP, DVFP, Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung (VRP)

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Jan Schuster ist studierter Germanist und Politologe und arbeitet seit über 8 Jahren für verschiedene Firmen im Online Marketing. Die Sammlung von Wahlplakaten sind ein schönes Hobby und das Resultat ist diese Webseite. Ich hoffe, dass Sie Ihnen gefällt!