Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

In der jungen Weimarer Republik stellte die SPD von 1919 bis 1925 mit Friedrich Ebert den Reichspräsidenten und war bis 1920 in allen Reichsregierungen vertreten. Danach – insbesondere nach dem Linksruck infolge der Wiedervereinigung mit der Rest-USPD 1922 – beteiligte sich die SPD nur noch an wenigen Reichsregierungen, zuletzt 1928 bis 1930 in der Großen Koalition unter Reichskanzler Hermann Müller (SPD), während sie in Preußen mit Otto Braun von 1920 bis 1932 fast durchgehend den Ministerpräsidenten stellte.

Die SPD versuchte als „konstruktive Opposition“ ihren Einfluss auf die Reichspolitik zu wahren, da sie fürchtete, durch häufige Regierungsbeteiligungen noch mehr enttäuschte Arbeiter-Wähler an die KPD zu verlieren. Ihre soziale Basis während der Weimarer Republik stellten vor allem die gewerkschaftlich organisierten Facharbeiter dar.

Während des Aufstiegs der NSDAP konnte die SPD zwar ihren Wählerstamm halten, den Stimmengewinnen der Nationalsozialisten, die zu einem Gutteil aus dem Nicht- und Jungwählerreservoir kamen, hatte sie allerdings wenig entgegenzusetzen. Die Tolerierungspolitik der SPD-Reichstagsfraktion gegenüber der Regierung Heinrich Brüning (Zentrum) 1930 bis 1932 führte vor allem bei Teilen der Parteijugend und beim linken Parteiflügel zu anwachsender Kritik an Partei- und Fraktionsführung und mündete 1931 in der Abspaltung eines Teils der Parteilinken, welche sich als Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) formierte.

1932 wurde die SPD durch den „Preußenschlag“ ihrer letzten Bastion beraubt.

Wahlplakate der SPD

Wahlergebnisse der SPD

Reichtagswahlen Stimmen (in %) Änderung Sitze Änderung
Wahl der Nationalversammlung 1919 37,9 % 163
Reichstagswahl 1920 21,7 % −16,2 % 102 −61
Reichstagswahl 1924 (Mai) 20,5 % −0,8% 100 −2
Reichstagswahl 1924 (Dezember) 26,0 % +5,5 % 131 +31
Reichstagswahl 1928 29,8 % +3,8 % 153 +22
Reichstagswahl 1930 24,5 % −5,3 % 143 −10
Reichstagswahl 1932 (Juli) 21,6 % −2,9 % 133 −16
Reichstagswahl 1932 (November) 20,4 % −1,2 % 121 −2
Reichstagswahl 1933 (März) 18,3 % −2,1 % 120 +3

Weiterführende Informationen

Wikipedia

Parteien in der Weimarer Republik

Linke Parteien SPD, KPD, USPDSozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
Christlich-konservative Parteien Zentrum, CSVd
Liberale Parteien DDP, DVP, DStP, Radikaldemokratische Partei (RDP), Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes (WP)
Regionale und ländliche Parteien BVP, DHP, Bayrischer Bauernbund (BB), Landbund, Sächsisches Landvolk, Deutsche Bauernpartei, Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei
Reaktionäre und völkische Parteien DNVP, NSDAP, DVFP, Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung (VRP)

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Jan Schuster ist studierter Germanist und Politologe und arbeitet seit über 8 Jahren für verschiedene Firmen im Online Marketing. Die Sammlung von Wahlplakaten sind ein schönes Hobby und das Resultat ist diese Webseite. Ich hoffe, dass Sie Ihnen gefällt!