Die Reichstagswahl vom 7. Dezember 1924 war die Wahl zum 3. Deutschen Reichstag der Weimarer Republik. Sie endete im Vergleich mit der Wahl vom Mai 1924 mit einer gewissen Stabilisierung der staatstragenden Parteien und bedeuteten eine klare Niederlage für die extreme Rechte und Linke.
Während die Wahl im Mai 1924 noch stark von den Auswirkungen der sozialen Folgen der Inflation und der Stabilisierung bestimmt war, fand die Dezemberwahl in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs statt. Der Reichstag hatte im August 1924 das Londoner Abkommen zur Regelung der Reparationen auch mit Hilfe von Teilen der DNVP angenommen. Obwohl sich damit auch eine politische Beruhigung abzeichnete, hielten die extremen Parteien der Linken und der Rechten an ihrem radikalen Kurs fest. Der im Juli 1924 gegründete Rotfrontkämpferbund griff vorzugsweise das im Februar gegründete Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold an.
Die äußerste Rechte wurde durch die im August 1924 gegründete – und zuvor als gemeinsame Wahlliste existierende – Nationalsozialistische Freiheitsbewegung repräsentiert. In dieser hatten sich völkische Kräfte und insbesondere norddeutsche Nationalsozialisten um Erich Ludendorff und Albrecht von Graefe zusammengeschlossen. Daneben entstanden andere konkurrierende Gruppierungen. Adolf Hitler, der sich noch in Festungshaft befand, hatte sich aus den Streitigkeiten unter seinen Anhängern herausgehalten.
Wahlplakate
Nicht immer war es zu recherchieren, ob ein Wahlplakat aus dem Jahr 1924 in der Mai- oder in der Dezember-Wahl verwendet wurde. Zudem wurde ein Teil der Wahlplakate im Wahlkampf wieder verwendet.
Wahlergebnis
Partei | Stimmen (absolut) | Stimmen (in Prozent) | Stimmen (Änderung) | Sitze im Reichstag (Änderung) | Änderung |
---|---|---|---|---|---|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 7.881.041 | 26,0 % | +5,5 % | 131 | +31 |
Deutschnationale Volkspartei (DNVP) | 6.205.802 | 20,5 % | +1,0 % | 103 | +8 |
Deutsche Zentrumspartei (Zentrum) | 4.118.849 | 13,6 % | +0,2 % | 69 | +4 |
Deutsche Volkspartei (DVP) | 3.049.064 | 10,1 % | +0,9 % | 51 | +6 |
Kommunistische Partei Deutschlands – Kommunisten (KPD) | 2.709.086 | 8,9 % | −3,7 % | 45 | −17 |
Deutsche Demokratische Partei (DDP) | 1.919.829 | 6,3 % | +0,6 % | 32 | +4 |
Bayerische Volkspartei (BVP) | 1.134.035 | 3,7 % | +0,5 % | 19 | +3 |
Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB) (Vereinigte Listen der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP) und der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)) |
907.242 | 3,0 % | −3,6 % | 14 | −18 |
Wirtschaftspartei des Deutschen Mittelstandes | 692.963 | 2,3 % | +0,6 % | 12 | +5 |
Landbund | 499.383 | 1,6 % | −0,4 % | 8 | −2 |
Bayerischer Bauern- und Mittelstandsbund | 312.442 | 1,0 % | +0,3 % | 5 | +2 |
Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) | 262.691 | 0,9 % | −0,2 % | 4 | −1 |
Sonstige | 597.665 | 2,0 % | −0,7 % | 0 | ±0 |
Total | 30.290.092 | 100,0 % | 493 | +21 |
Weiterführende Informationen:
Wahlen in der Weimarer Republik |
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Wahl zur Nationalversammlung: | 1919 |
Reichstagswahlen: | 1920, Mai 1924, Dezember 1924, 1928, 1930, Juli 1932, November 1932, März 1933, November 1933 |
Reichspräsidentenwahlen: | 1919, 1925, 1932 |
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Jan Schuster ist studierter Germanist und Politologe und arbeitet seit über 8 Jahren für verschiedene Firmen im Online Marketing. Die Sammlung von Wahlplakaten sind ein schönes Hobby und das Resultat ist diese Webseite. Ich hoffe, dass Sie Ihnen gefällt!